Mir ist doch das im Gegensatz zum Thema "down-to-earth-Malone und das supergefällige Finnenvarieté" halbwegs egal, aber: Simu kennsch der Latour Hämpu? Ich weiss wirklich nicht, wie das in Deiner Arbeitswelt und jener der anderen, die die Verrätertheorie vertreten, funktioniert. Ich habe in der Frama gestiftet, dort gab es damals noch Leute mit 50 Dienstjahren. Heutzutage ordnet niemand Perspektiven, Ambitionen und finanzielle Anreize, wenn er sie hat, einem Arbeitgeber unter. Im Sport erst recht nicht. Muss man Akira Schmid auch Verräter schimpfen? Jeder beginnt seine Karriere irgendwo. Die faulen oder untalentierten, unambitionierten bleiben dort, wo sie sind. Zum Beispiel bei den ewig genügsamen Langnauern. (Eigenes Thema, eigenartiges Selbstverständnis, dass man sich mit 48-jährigem Ruhm nichts kaufen kann, haben einige immer noch nicht begriffen. Die Mentalität ist mittlerweile verkümmert.) Keiner ist ehemaligen Arbeitgebern irgendetwas schuldig. Weder in der richtigen noch in der Sport-Welt. Mir hat Moser in der Abstiegssaison auch nicht gefallen, aber man nenne mir einen Grund, weshalb er seine Ambitionen im Emmental hätte begraben sollen. Zumal er begehrt war. Hollenstein ist ja auch zum ZSC. Hört endlich auf mit dem Geflenne, in der Sportwelt und überall sonst ist niemand niemandem etwas schuldig, wenn es keinen Vertrag gibt. Und die, die der Scheiss von vor zehn Jahren interessiert, sind wirklich selber schuld. Vielleicht der Grund, warum man in gewissen Bereichen nicht vorwärts kommt. Was mit Mosers Charakter nicht in Ordnung sein soll, kann man sich mal in Bern erkundigen. Über Jahre waren er und Beat Gerber in Bern die einzigen, die wirklich intelligente Interviews gaben und denen man zuhören konnte.