Autor Thema: Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?  (Gelesen 4968 mal)

guest55

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Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« am: 23. Januar 2013 12:27 »
Eines vorneweg: Es ist nicht selbstverständlich dass Langnau ein solch geniales Stadion hat und überhaupt zur NLA- Eishockey-Landkarte gehört.
Doch ES IST JETZT SO und über die vergangenen Playoutjahre und erfolgreichere Zeiten in der NLB oder gar Zuschauerrekorde in  der 1. Liga zu lamentieren, gilt spätestens seit der neuen und modernen Infrastruktur DEFINITIV nicht mehr!
 
Mit NLB-Eishockey würde die ganze Organisation und die Region sehr viel an nationaler Ausstrahlung verlieren! Es wäre überhaupt nicht sicher, dass sich die SCL Tigers zu einem NLB- Spitzenclub und Aufstiegsaspirant entwickeln würden. Mit Sicherheit ginge es Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte!Und auch in Langnau haben sich die Zeiten geändert,  Zuschauermässig würde das kaum einfach so hingenommen, wie vor 20 Jahren! Es ist eine andere Zeit als damals und die Ansprüche in der Gesellschaft und auch im Umfeld SCL Tigers sind gestiegen, auch gerade wegen dem 32-Mio teuren Stadion und dem Bekenntnis der Steuerzahler!

 
OHNE WENN UND ABER: DIE SCL TIGERS GEHÖREN MIT EINEM SOLCHEN STADION IN DIE NLA!
 
Der VR, das Management, der Sportchef und die Trainer sind nun gefordert, mit allen MITTELN und KONSEQUENT den Ligaerhalt anzustreben und danach ein konkurrenzfähiges NLA-Unternehmen zu bauen. Die Infrastruktur dafür (NLA und nicht B) ist nun vorhanden!
 
Ich haben den Eindruck, dass sich punkto Ligaerhalt eine falsche Zuversicht eingeschlichen hat und man die Situation zu unterschätzen neigt. Beispiele gefällig?
 
Coaching:
Die Mannschaft spielt unter Alex Reinhard assistiert von Konstantin Kurashev besser, erfolgreicher und solider als unter John Fust assistiert von Alex Reinhard. Das Duo Reinhard/Kurashev hat einen schwierigen Job und meistert ihn den Umständen entsprechend gut. Nur sind die Rollen falsch verteilt, eigentlich müsste Kurashev (mit seinen Stärken) der Head und Reinhard (mit seinen Stärken) sein Assistent sein.  Ich schätze Alex Reinhard als stetige und gewissenhafte Persönlichkeit mit Sicht ins Detail ein, fachkundig und zuverlässig. Doch seine Stärke zum Detail, ist die Schwäche in der Führung und das ist offensichtlich wie Gestern im 1. Drittel wieder: Ein Fehler von Reber und der Schlachtplan der Mannschaft fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus -> Es kommt keine Reaktion vom Headcoach. Oder im 3. Drittel: Bäumle kassiert einen haltbaren Treffer, die Aufholjagd im 2. Drittel ist bereits im Keim erstickt und man sah es spätestens jetzt, dass die Dämme wieder zu brechen beginnen! -> doch  wieder kein Timeout!  Das Resultat kennen wir und es ist jetzt bei mehreren Partien (Biel, Ambri, Lugano etc) am Ende zu Niederlagen gekommen!
Während dem Spiel scheint die Mannschaft oft Führungslos, es kommen keine oder deutlich zu wenig Impulse vom Headcoach. Läuft es nach dem bis ins Detail ausgearbeiteten Schlachtplan von AR, dann stehen die Chancen zum Sieg gut! Läuft es nicht, kommen während dem Spiel fast keine Impulse mehr, doch auch das wäre seine Aufgabe, ist aber eindeutig nicht seine Stärke.
Dass diese Fähigkeiten sein Assistent besitzt, wissen wir. Man hört, dass der Apotheker wegen seinen Junioren nicht wollte oder man ihn nicht verheizen wolle (um ihn bei den Junioren nicht zu verlieren). Vielleicht liegt es auch an den Perspektiven? Nur als Nothelfer wird er kaum seinen sicheren Job im Nachwuchs aufs Spiel setzen wollen, mit Jobaussicht zum zukünftigen Headcoach (zB. als Option bei Ligaerhalt) wahrscheinlich schon eher….
 
Mentale Stärke:
Der Beweis fehlt fast gänzlich, dass das Team unter Druck seine Leistung abrufen kann. Kommen kleine Fehler im Spiel und läuft es nicht wie geplant, wirkt das Team schnell mal orientierungs- und führungslos. Die Dämme brechen und der Goalie muss spätestens dann kratzen. Falls es ihm gelingt, bleiben die Tiger im Spiel, gelingt es nicht, ist die Niederlage praktisch gebucht. Das ganze Schicksal über Sieg und Niederlage hängt ab dann am Goalie und der ganze Druck liegt bei ihm! Thomas Bäumle ist ein bestandener und wenn in Form ein guter NLA-Goalie. Jedoch scheint er in seiner momentanen Verfassung und mit dieser Mannschaft nicht der Mann zu sein, welcher den ganzen und enormen Druck ALLEINE standhalten kann. Zumal seine Vorderleute nicht mit solidem und zuverlässigem Spiel glänzen und ihn oft alleine lassen! Sicher hat Bäumle auch schwache Momente, doch der Druck auf ihn ist eindeutig am Grössten und darum ist Kritik an ihm zwar verständlich, aber letztlich destruktiv.


Fazit:
Die SCL Tigers laufen in der Gefahr, die ganze Situation zu unterschätzen. Ziehen wir Ende Playouts wie erwartet die Arschkarte und es kommt zur Ligaquali gegen Aufstiegsambitionierte wie Lausanne oder Olten, wird es ein ganz heisser Tanz um die Zukunft mit völlig offenem Ausgang!   

Es braucht deshalb mehr Leadership und Emotionen innerhalb der Mannschaft!
Plus griffige Massnahmen:

So wäre eine NLA-taugliche Unterstützung als Back-up vom Bäumle auf der Goalieposition dringend zu empfehlen, alleine wird er dem enormen Druck wohl kaum standhalten können.
Dazu ist es keine Frage, dass die SCL Tiges mit 4. Ausländer in die Playouts starten, alles andere ist unglaubwürdig. -> Man betrachte mal die Ticketpreise! ->  Somit ist auch dort Handlungsbedarf…
Und im Bereich Coaching sollte man sich mal der Frage stellen,  ob es nicht Erfolgsversprechender wäre, die Rollen von Reinhard und Kurashev zu tauschen. Umso mehr würden die Stärken der Beiden zum Tragen kommen und vielleicht wäre die Mischung Kurashev plus Reinhard die erfolgsversprechende Konstellation der NLA-Zukunft….



Gruess Mänfu

 
 
 
 

Bage

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #1 am: 23. Januar 2013 12:41 »
Zitat
Es wäre überhaupt nicht sicher, dass sich die SCL Tigers zu einem NLB- Spitzenclub und Aufstiegsaspirant entwickeln würden. Mit Sicherheit ginge es Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte!Und auch in Langnau haben sich die Zeiten geändert,  Zuschauermässig würde das kaum einfach so hingenommen, wie vor 20 Jahren! Es ist eine andere Zeit als damals und die Ansprüche in der Gesellschaft und auch im Umfeld SCL Tigers sind gestiegen, auch gerade wegen dem 32-Mio teuren Stadion und dem Bekenntnis der Steuerzahler!

Die Voraussetzung als NLB Spitzenclub zu fungieren wäre natürlich, dass Budget maximal um 10-20% zu kürzen im Vergleich zu heute. Ich denke aber, dass sich die Führungsriege, welche die jetzige Situation verschuldet bzw. einen Abstieg billigend in Kauf nimmt, dessen bewusst ist.
 
 

yaz

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #2 am: 23. Januar 2013 13:27 »
word!
 
mit den emotionen ist es so eine sache......beim headcoach fehlanzeige (von aussen betrachtet natürlich), anscheinend nicht sein stil. assistent.....könnte will aber nicht, ist nicht seine rolle als assi. gut und jetzt zu den spielern. die gebürtigen langnauer wie haas/moser's haben mit sich selber zu kämpfen, die neuzugänge müssen emotionen für den tiger noch entwickeln oder sind auch mit sich selber beschäftigt, die einzigen welche ich sehe sind, na klar keine überraschung die moggi's welche noch emotionen hereinbringen könnten. aber klar deren verträge (ein moggi ist kein moggi) wurden bis anhin nicht verlängert, also was oder wer bleibt den übrig. der gemeine zuschauer? gut aber bitte nur positive emotionen..... :D
Ich hoffe einfach das alle welche im club irgendetwas zu verantworten haben verstehen, dass ein abstieg keine option ist. ich bin wie mänfu davon überzeugt, dass weder in der b noch in der ersten liga auch nur annähernd die zuschaerzahlen erreicht würden wie anno dazumal. viele abobesitzer haben diese zeit miterlebt, ob sich diejenigen noch einmal die b / erste liga niederungen antun würden wage ich zu bezweifeln.

Möff

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #3 am: 23. Januar 2013 14:00 »
Realismus ist kein schlechter Grundsatz. Die hier auch schon vertretenen Idee eines quasi "frewilligen" Rückzugs in die NLB halte ich aber für sehr riskant. Der Gang in die NLB hätte kaum absehbare Konsequenzen und wäre höchstens die Alternative zu einem chaotischen Konkurs mit entsprechenden Flurschäden für alle Beteiligten. Ein verantwortungsvoller Unternehmer wie Peter Jakob würde es natürlich nicht soweit kommen lassen, aber deswegen ist ein freiwilliger Abstieg nicht einfach eine Option unter verschiedenen, sondern nur das allerletzte Mittel.

Will man an der Spitze der NLB mithalten und halbwegs realistische Chancen für den Aufstieg haben, benötigt man auch in der NLB viel Geld. Ob ein solches Team wesentlich günstiger käme als die heutige 1e Mannschaft? Wenn man in der NLB das Team von Lausanne als "Dauer-Aufstiegs-Aspirant" zum Massstab nimmt, glaube ich nicht an eine grosse Kosteneinsparung, auch wenn in der NLB nur noch 2 Ausländer zugelassen sind. Hingegen würde die Suche nach Sponsoren (ausserhalb dörflicher Solidaridätsbeiträge des lokalen Gewerbes) noch schwieriger, beim Zuschaueraufmarsch sind ebenfalls Fragezeichen angebracht - vorallem, wenn es dann mit dem Aufstieg nicht im 1en Anlauf klappen sollte. Oder anders gesagt: Einnahmen + Kosten würden sich aller Voraussicht nach nicht im Gleichschritt reduzieren.

Wenn man zudem mitverfolgt, mit welchem Aufwand Lausanne den Aufstieg anstrebt, und an wieviel Pleiten, Pech und Pannen ein solcher bisher trotz allem gescheitert ist, kann man sich über die Schwierigkeiten eines Aufstiegs von der NLB in die NLA ungefähr ein Bild machen. Das Risiko wäre gross, dass die Tigers für lange Zeit in der NLB-Versenkung verschwinden würden. Ein Abstieg muss deshalb unter allen Umständen vermieden werden, und jeder finanzielle Sondereffort jetzt kommt immer noch viel billiger, als aus der NLB wieder aufzusteigen.

Neil Nicholson

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #4 am: 23. Januar 2013 14:06 »
 Hallo Leute


Der "Pastor von und zu Konolfingen" hat natürlich schon nicht überaus unrecht, melde mich dann noch ausführlicher.


ABER nochmal generell bezüglich Personendiskussionen: Von Alex Reinhard zu verlangen, dass er über Gebühr Emotionen zeigt, wäre etwa dasselbe wie wenn SF eine zweite Staffel "Traumjob" starten würde mit Peter Jakob als Moderator. Ein Timeout nehmen kann er natürlich trotzdem.


Wir haben die Leute die wir haben, diese haben auch ausgeprägte Stärken, und Wechsel müssen sehr gut überlegt sein.


Es bringt nichts, die Zukunft in Langnau an irgendwelchen Heilbringern anzubinden.


Ironischer Blödelmodus mit Tiefgang an:


Als Sofortmassnahme schlage ich vor, dass man die vergammelte Helvetia in Pension schickt und stattdessen Godi vom Katzengrat mit einem 50–Jahre Vertrag als neuer subglazialer Talismann ausstattet ... (BIG WINK)


Gruess Gere
 

guest55

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #5 am: 23. Januar 2013 14:08 »
Das gibt es doch nicht: Meine Worte aus der Tastatur eines Möffs!  :o
+ 1 im deinem Karma, lieber Möff!  ;)


Gruess Mänfu

Möff

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #6 am: 23. Januar 2013 14:24 »
Das gibt es doch nicht: Meine Worte aus der Tastatur eines Möffs!  :o
+ 1 im deinem Karma, lieber Möff!  ;)

Gruess Mänfu

 ;) ...der angeblich so verwöhnte Möff hat halt lange und mühsame Jahre in der NLB miterlebt, ist zu Schlagerspielen wie "Grindelwald-SCB" gereist, hat erlebt, wie man trotz weitem Vorsprung an der NLB-Spitze den Aufstieg trotzdem verbocken kann...

Wings for Life

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #7 am: 23. Januar 2013 14:31 »
WARUM wird nicht mal Giovannini ins Tor gestellt nach dem 1:4???ich meine viel schlechter hätte es auch mit ihm nicht kommen können...und überhaubt,warum kriegt er nicht mehr Chancen sich zu zeigen?
Bäumle ist für mich zwar ein starker Hüter,aber was machst Du wenn er mal einen schlechten Tag hat???

Henä

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Antw:Führungs- und Emotionslos Richtung NLB?
« Antwort #8 am: 23. Januar 2013 14:50 »
Wenn alle Spieler einmal gesund sind und die Tigers mit 4 Ausländern agieren können, kann mit diesem Kader die NLB kein Thema sein. Ansonsten hätten alle sportlich fürchterlich versagt. Spätestens in der Ligaquali müsste sich die Qualität des Kaders durchsetzen. Ich glaube auch nicht wie Bage, dass die Tigersührung nichts mehr macht, und dass Schiff in der NLB versenkt. Einzig bei den Trainervorschlägen bin ich mit den Vorschreibern nicht einverstanden. Meiner Meinung sollte noch ein auswärtiger Nothelfer die Tigers wecken, dass der Gang in die Ligaquali verhindert werden kann.

Gruss
Henä