Nun, angesichts der stets vollen Holzbänke bin ich mir einiges an Wind von unten gewohnt, auch so gesehen kann es von Vorteil sein, wenn man sich zur Verrichtung des Geschäfts nicht auch noch erhebt. Anfänglich war ich schon etwas enttäuscht, dass seitens der Stehplatzsc*******
sich nicht mehr festeres Material auf meinem Haupt sammelte, aber immerhin.
Auf der Klaviatur der Stimmungen beherrscht man in Langnau vorallem die Extreme hervorragend. Vernichtende Kritiken, wie noch letzten Freitag auf dieser Plattform sind oft gleich benachbart zu himmelhoch jauchzendem Getöse, wie eben gerade am Dienstag. Wie schnell ist alles vergessen, das Gute wie das Schlechte.
Ich kann stehende Ovationen mitten in einem Spiel schlicht nicht Ernst nehmen, das fatale Beispiel habe ich geliefert. Das ist etwas für nach der Show. Die Mannschaft kann (konnte) mit solchem nicht umgehen und man kann es ihr nicht verargen. Natürlich kann man sagen, dass es es erleiden mag bei einem solchen Spielstand wie neulich und bei einem solchen Stand in der Serie, nur sollte es wieder mal in einer heiklen Situation vorkommen, kann das eben gravierende Folgen haben.
Es geht mir einzig und allein darum dass die KONZENTRATION nicht abhanden kommt, sei es innerhalb eines Spiels oder eben innerhalb der Mission, die sich Langnau auf die Fahne geschrieben hat. Ich beobachte gewisse Phänomene schon seit Jahren, und mit ein klein bisschen weniger Winkiwinki Supidupi wären wir bereits unter Weber ein- oder gar zweimal in die Playoffs gekommen. Man nimmt den Spielern so auch den Druck. Gewiss ist oder war das jedoch nicht das einzige „Übel“. Und ja, das waren trotzdem sehr schöne Zeiten.
Ich habe auch überhaupt nichts gegen zur Schau getragenem Selbstbewusstsein, auch nicht gegen die Aussagen von Sandro Moggi im jüngsten BZ Interview. Im Gegenteil. Aber in Langnau ist man einfach viel zu schnell weiss nicht wo, es gibt genügend Beispiele. Solche Momente können ein Spiel oder eben eine Mission entscheidend mitbeeinflussen. Dass Reinhard damals kein Timeout genommen hat, dafür können die Zuschauer jedoch gewiss nichts, für anderes noch weniger und im Grunde genommen sollten das Profis genug sein, aber es sind eben primär immer noch Menschen.
Zum Glück sind es - sind wir - Menschen. Und würde mich Langnau und seine Fans nicht derart faszinieren, würde ich sicher nicht immer wieder an die Spiele kommen. Ich liebe Langnau und seine begeisterungsfähigen Fans, das heisst aber nicht, dass ich sie nicht provozieren darf, wenn es um meines Erachtens derart wichtige Themen geht. Es geht wie gesagt um die KONZENTRATION.
In diesem Sinn hoffe ich, dass man vorläufig frohen und positiven Mutes am Boden bleibt und dass man den Luftraum über Langnau spätestens eine Woche nach Ostern für Flugmanöver jeglicher Art freigeben kann.