Als Einstieg ein geschichtliches Ereignis ca. im Jahr 1000 v.Chr:
„David ist noch ein Junge ohne Kriegserfahrung, trotzdem entscheidet er sich, gegen den übermächtigen Goliath zu kämpfen. Es sind ungleiche Voraussetzungen: Auf der einen Seite der erfahrene Krieger Goliath. Er ist gross, stark und trägt eine Rüstung, die ihn optimal schützt. Er hat bisher jeden Gegner besiegt, keiner will mehr gegen ihn kämpfen. Auf der anderen Seite David, ein jugendlicher Hirt ohne Kriegserfahrung. Er hat keine Rüstung und ist nur mit einer einfachen Steinschleuder bewaffnet. Schon auf den ersten Blick ist klar, wie dieser Kampf ausgeht – Goliath ist seinem Gegner hoch überlegen!“
Playoff ¼ Final: SCL TIGERS vs. Hockey Thurgau
Vergleicht man die beiden Eishockeyorganisationen, entsteht sehr schnell der Vergleich „David gegen Goliath“ oder eben "Hockey Thurgau gegen die SCL Tigers". Langnau gewann in der Quali 5 von 6 Spielen, grob kann man punkto Budget, Spielerpotential, Umfeld und Infrastruktur von einem Stärkeverhältnis von 3-1 für Langnau sprechen. Wobei vor allem der überlebenswichtige Bereich Zuschauer der grösste Unterschied aufweist: Langnau hatte in den Heimspielen im Schnitt 5‘053, Thurgau dagegen nur 881 Fans.
Die SCL Tiger haben also das grösste Budget, ein Trainer mit Erfahrung auf Höchstniveau (Weltmeister, Olympiasieger), ein Vollprofibetrieb mit hervorragender Infrastruktur, mit Abstand am meisten Zuschauer und das klar beste und breiteste Kader der Liga (3 Goalies, 11 Verteidiger und 18 Stürmer, davon 4 Ausländer von welchen 2 Nationalspieler sind.)
Liegt Langnau die Rolle des Goliath?
Quasi nach dem Tod des NLA-David‘ s Langnau, welcher vom Weg abgekommen war und die Schlacht um den Ligaerhalt jämmerlich verlor, ist aus ihm der Goliath der NLB geboren. In den ersten 48 Kämpfen gegen die anderen Gegner in der NLB haben unsere SCL Tigers mehrheitlich gewonnen. Doch die 23 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Red Ice sind nun definitiv GESCHICHTE. Nun beginnen die wirklichen Schlachten und die Frage über „sein oder nicht sein“ wird für Langnau nicht am Talent, Können oder dem Wollen liegen. Sondern an der inneren Herzenshaltung, der Gedanken, der Leidenschaft und des gesunden Glaubens an das Siegen.
Nun, nach den jüngsten Ereignissen muss man sich ein bisschen Sorgen machen. Es herrscht Unruhe, obwohl man etliche Siegeszüge vollbracht hat. Sei es auf oder auch neben dem Eis. Wenn zum Beispiel die ¼ Final Playoffs überstanden werden, hat man gemäss NEO-Talk die Gewinnschwelle zum ersten Mal seit zig Jahren erreicht. Trotzdem fehlt es an 100% Überzeugung, dass Langnau auf dem richtigen Weg ist. Sogenanntes Mittelmass wird nicht mehr geduldet, Geschäftsführer Wyss wurde auf Grund von mittelmässigen Einnahmen nach 8 Monaten im Amt wieder entlassen, offenbar hat er zu wenig Siege im Marketing eingefahren? Es gibt nicht viel einzuwenden, denn die Ansprüche (primär an sich selber!) müssen auf hohen Niveau sein, sonst wird man kaum Erfolg haben. Ich werde trotzdem die Frage nicht los: Das Ligaübermächtige Langnau scheint zu zweifeln? Oder man kann auch sinnbildlich fragen, ist da etwa ein ungeschützter Bereich an der Stirn?
„Der junge David erklärte sich dazu bereit den Philister zu besiegen. Er ging ohne ein Schwert, nur mit einem Sack voll Steine bewaffnet, auf den Mann zu. Der Stein verlässt Davids Schleuder, schiesst durch die Luft und trifft den übermächtigen Riesen an einer der wenigen ungeschützten Stellen: der Stirn. Der Stein zeigt Wirkung. Schwer getroffen kippt der Gigant und die Rettung des Volkes ist Tatsache.“
Hoffen wir mal, dass Thurgau (oder allenfalls die nächsten Gegner) nicht diese Cleverness und Mut aufbringt, und die Stirn der SCL Tigers trifft!
Langnau darf trotzdem die Haltung von David einnehmen!
David war clever, überzeugt, mutig und Siegessicher, er vertraute und zwang das Glück auf seine Seite. Diese Haltung und dieses Denken war das Entscheidende! Darum machte das Unmögliche möglich.
Und für unsere Tigers wird die Rolle des Davids auch wieder kommen, spätestens wenn man dieses Jahr (oder dann halt später) in der Ligaqualifikation gegen den grossen NLA-Club antritt. Daher ist zu empfehlen, wieder auf die Haltung von David zurück zu kommen: Überzeugung, Mut, Leidenschaft, Vertrauen, Ehrlichkeit und Glaube! Und je mehr man diese Haltung in der ganzen Unternehmung pflegt, umso grösser die Chancen auf Siege gegen Grosse, und umso kleiner die Chancen der Kleinen, Langnau an der Stirn zu treffen!
Mänfu