Man hat im Frühling / Sommer mehrfach darüber diskutiert, welche Ziele realistisch sind für die Tigers in der Saison nach dem Aufstieg. Die Skala der Einschätzungen reichte von "Abstieg verhindern" bis "Play-off Qualifikation".
Play-off Qualifikation:
Würde bedingen, dass die Tigers mindestens 4 Teams hinter sich lassen würde. Derzeitiger Tabellenstand "im Dunstkreis" des Striches:
5 Bern Spiele 18 / Punkte 28
6 Genf Spiele 18 / Punkte 26
7 Kloten Spiele 19 / Punkte 26
8 Lausanne Spiele 18 / Punkte 25
9 Lugano Spiele 20 / Punkte 25
10 Biel Spiele 19 / Punkte 24
11 Ambri Spiele 19 / Punkte 21
12 Tigers Spiele 18 / Punkte 17
Nur die ersten 4 Teams (ZSC, Gottéron, Zug, Davos) haben sich bisher etwas absetzen können. Bern auf Platz 5 dümpelt gerade mal 3 Punkte vor den Lausannern auf Platz 8 - ein Sieg von Lausanne am nächsten Freitag, und der SCB ist am Strich. Lugano wird sich vermutlich zügig aus der Strichregion verabschieden, Kloten sollte aufgrund des Kaders eigentlich Play-off tauglich sein, ebenso der SCB. Wobei dies bekanntermassen nicht viel heissen will, und die Negativspirale (fast) jeden einholen und in die Play-out's versenken kann. Genf und Lausanne sind aktuell "am beissen", wobei beide Teams aufgrund ihrer Kampfkraft (Genf) bzw. des Ehler-Betons und Huet die schwächelnden Truppen aus Kloten oder Bern hinter sich lassen können. Der in den letzten Saisons stets überraschende EHC Biel konnte bisher noch nicht so auftreten, wie man es sich in der "neue Stadion Euphorie" in Biel wohl vorgestellt hat. Auch die Bieler scheinen vom "Fluch des neuen Stadions" betroffen zu sein. Und der Tatsache, dass Trainer Schläpfer vermutlich nicht über 4 Saisons ständig den emotionalen Notstand zelebrieren kann, weil sich dieser irgendwann mal abnützt. Ambri + Langnau sind zwar nicht hoffnungslos abgeschlagen, wie es z.B. Rappi in den letzten Saisons zu diesem Zeitpunkt jeweils bereits war. Dennoch ist es - Stand 12. November 2015 - kaum vorstellbar, dass die beiden Teams 4 andere hinter sich lassen können.
Ob der Grund dafür wirklich Coaching-Fehler sind, oder nicht doch eher die schlichte Tatsache, dass man mit weniger Geld auskommen muss als die Konkurrenz, lasse ich mal offen. Und im Falle von Langnau, kommt halt noch dazu, dass zum Zeitpunkt, wo das Gros der Transfers über die Bühne ging, noch niemand mit Sicherheit sagen konnte, ob der Aufstieg Tatsache wird. Man konnte sich somit auf diese Saison hin noch gar nicht so verstärken, wie es unter anderen Umständen allenfalls möglich gewesen wäre - selbst wenn das Geld keine Rolle spielen würde. Man kann zwar die Meinung vertreten, ausser bei den ersten 4 Teams seien halt alle Spieler, Trainer + Sportchefs komplett unfähig, und deshalb müsse es für die Tigers mit einem halbwegs "guten" Trainer doch möglich sein, die Play-off's zu schaffen. Realistischer ist jedoch die Feststellung, dass die Liga stetig ausgeglichener und das Leben deshalb für alle härter wird.
Abstieg verhindern:
Sollte eigentlich möglich sein - das Wort "problemlos" lasse ich absichtlich weg, weil man auch in diesem Fall in eine Negativspirale stürzen kann, welche einem unversehens weit unter Wert scheitern lässt. Die Herausforderung wird sein, trotz des harten Brotes, welches die Tigers als Aufsteiger essen müssen, nicht in den "Verleidermodus" zu fallen. Und zwar auf allen Ebenen des Klubs. Rappi mag da als warnendes Beispiel dienen. Auch wenn Unruhe und Hektik der Leistung nicht förderlich sind, so muss deshalb weder "Grabesruhe" herrschen, noch müssen sich alle lieb haben.