Eigentlich wollte ich sagen, man solle nicht nach Spielen gegen den SCB, ZSC, EVZ und Servette schon vorschnell zu Gericht sitzen über das Hockey an der Ilfis, sondern die Spiele gegen Lugano, Ambri, Lausanne und Biel abwarten. Nur eben, der SCB und der ZSC sind nicht gerade in "Frühform", ganz im Gegenteil. Bei den nächsten Gegnern wären wohl die Luganesi noch am anfälligsten für einen Überheblichkeits-Ausrutscher. Bei Ambri, Lausanne und Biel hingegen haben mit Saisonbeginn die Play-off's begonnen, die sind hellwach und werden die Tigers sicher nicht unterschätzen.
Was ist der Grund dafür, dass die Tigers so schlecht aus den Startlöchern kommen? Irgendwie vermag man bisher nicht, die nötigen Emotionen zu entfachen, um die Defizite bei der Qualität des Kaders auszugleichen. Die Ausländer sind (noch) nicht die Leistungsträger, welche Langnau benötigen würde, um enge Spiele zu entscheiden. Dass sind die Ausländer andernorts aber auch noch nicht. Frustrierenderweise waren die Tigers bisher (ausser im 1en Spiel...) immer "nahe dran" - um dann auf den letzten Metern bzw. gegen Ende des Spiels den Punktegewinn noch aus der Hand zu geben. Dass sind schwierige Momente. Es ist einfach, das Klischee vom "lieben Beattie" und von seinem harten, unbequemen Vorgänger gegeneinander auszuspielen, obwohl es wohl mehr als ein Körnchen Wahrheit beinhaltet.
Wie viel Sinn es macht, jetzt schon am Stuhl des Trainers zu sägen, bleibe dahingestellt. Man kann die Trainerwahl kritisieren, da die Ausnahmesituation letzte Saison, als Beattie als Nothelfer zum Team stiess kaum repräsentativ war für Mannschaft und Trainer. Andererseits war der knorrige Laporte ja beim Gros der Zuschauer und bei den Spielern auch schon "untendurch", bei vielen noch bevor der erste Puck der Saison eingeworfen war. Die Marschrichtung, welche er verordnete, war aber realistisch, auch wenn der eine oder andere Entscheid während der Spiele kritisiert werden kann. Was für Alternativen für Beattie überhaupt bereitstehen würden ist die Frage - allerdings werden auch die grössten Koryphäen am Spagat zwischen Anspruchshaltung und der effektiv vorhandenen Qualität im Team scheitern.