Mit der NHL bestehen (leider) keine Vereinbarungen über Ablösesummen oder Ausbildungsentschädigungen - im Gegensatz zu Schweden, Finnland, Tschechei, Russland etc.
Es ist somit vollkommen irrelevant, auf welchen Wegen ein NHL-Klub an einen Spieler mit einem Vertrag bei einem CH-Klub herantritt. Für Bertschy, Vermin, Josi etc. gibt es keine Ausbildungsentschädigung, und wenn ein Spieler ein Lamento ablässt um ganz plötzlich zu wechseln, so kann man dies als Klub höchstens ablehnen und darauf hoffen, dass der NHL-Klub nicht in den Ruf kommen will, "Vertragsbrecher" anzustellen. In Sachen "political correctness" hat man in der NHL (meist) ein relativ feines Sensorium. Hat ein Spieler jedoch eine Ausstiegsklausel ohne terminliche Eingrenzung und kann somit jederzeit gehen, so erübrigt sich dies natürlich.
Im Prinzip müsste man - auch bei einer Ausstiegsklausel - gewisse Sperrfristen im Vertrag haben, so dass dem Klub wenigstens noch die Möglichkeit offenstünde, Ersatz zu beschaffen. Diese Saison ging das Transferfenster am 15. Februar zu für die NLA. Ein Ausländer sollte daher nach dem 15. Januar nicht mehr wechseln können bis Saisonende. Üblich ist auch, dass solche auf die NHL schielenden Ausländer bis am 15. Juni (...oder Juli ??) die Option auf einen Wechsel haben, und man danach davon ausgeht, dass sie bleiben.
Und da kommen wir in ein Gebiet, welches bereits angesprochen worden ist: Wenn es zur Tagesordnung wird, dass man einfach blöd genug tun muss, um trotz allem und jederzeit zu wechseln, kann man sich die Mühe schenken, überhaupt einen Vertrag aufzusetzen. Irgendwelche Sperrfristen sind dann völlig bedeutungslos. Es bräuchte dann schon "harte Massnahmen" - z.B. dass 30% des Lohnes auf ein Sperrkonto gehen, welches erst an den Spieler übergeht, wenn der Vertrag mit allen Bedingungen erfüllt worden ist.
Früher oder später wird man solche Situationen "aussitzen" müssen und den Spieler nicht freigeben, ob der dann noch im Training erscheint oder nicht (...dann gäbe es aber auch keine Pflicht zur Lohnzahlung mehr...). Ansonsten hat plötzlich jeder das Gefühl, dass Verträge nicht eingehalten werden müssen.