Hoffen wir das Beste, und dass schon das strenge Auge von Ehlers bewirkt, dass die Buben konzentriert bleiben bis GANZ zum Schluss.
Denn mehr als das Gefühl, dass nun wieder "Ordnung" herrsche, konnte Ehlers noch kaum in die Köpfe pflanzen. Nachdem man aber weiss, wie viel "das Mentale" im Sport Wert ist, bewirkt möglicherweise bereits die gefühlte Aufbruchstimmung wahre Wunder.
Immerhin macht Ehlers in der Kommunikation keine Fehler. Seine Anmerkung, man müsse nun zunächst an Dingen arbeiten, die normalerweise im August auf dem Stundenplan stünden, holt auch die grössten Traumtänzer auf den Boden zurück. Dass diese Äusserung andere Herren in eher noch kürzeren Hosen dastehen lässt ist zwar unschön, aber im Hinblick auf die nächsten Wochen trotzdem gerechtfertigt. Denn bis die Spielorganisation den Reifegrad erreicht, welche Lausanne zelebrierte, wird es seine Zeit brauchen.
Mit Ehlers hat man einen "Charakterkopf" geholt, der nicht nur den Spielern klare Ansagen macht, sondern diese auch - und in seinem Sinne - vom Sportchef und der Führungsetage erwartet. Will heissen: Kommt es zwischen einem Spieler oder Spielergruppen und Ehlers zum Konflikt, erwartet Ehlers bedingungslose Rückendeckung. Sowohl Laporte und Beattie mussten mit dem Handicap leben, dass man ihnen eigentlich von Beginn weg nicht allzu viel zutraute; man war deshalb möglicherweise auch im Club eher empfänglich für Klagen der Spieler über die Unzulänglichkeiten im Trainerbüro, vom "Umgangston" bis hin zu "nicht genügend Disziplin + Ordnung". Ehlers hat dieses latente Vertrauensdefizit vorläufig nicht, im Gegenteil, man erwartet fast zu viel in zu kurzer Zeit. Das birgt zwar auch das Risiko von Enttäuschungen. Dennoch, die Spieler werden sich vorläufig dem Regime von Ehlers fügen müssen - ansonsten traue ich es P. Jakob zu, dass er trotz fehlenden Alternativen ein Exempel statuiert. Das nächste Mal wird jedenfalls nicht der Trainer der Dumme sein...