Das Positive mal vorweg: Ich finde den Nachbar vom Samichlaus namens Erkinjuntti ein sehr guter Zuzug, auch schön ist der Sohn vom erfolgreichen Aufstiegstrainer Gustafsson wieder in Langnau! Und ich beginne jetzt nicht dort, wo es normaler Weise nach einer solchen erneuten Dünnpfifforgie der Jammertaler, in diesem Geschäft kommt, sondern werfe mal ein paar Gedanken in die Runde:
ANGST: Wenn eine Mannschaft mit Angst vor Fehlern und vor der Niederlage in ein Spiel geht, wird sie garantiert verlieren. Und genau so spielen unserer Tigers und die Panik bricht schnell aus. Wie geht man intern mit Fehlern um, welche Fehlerkultur wird gelebt? Gibt es bei jedem Fehler ein Donnerwetter von Hagu-Heinz?
VERTRAUEN: Das Selbstvertrauen ist das eine, es kann ja nicht sein, dass das ganze Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten von Sieg und Niederlage abhängt? Ist das so, haben die alle den falschen Job, denn der Sport lebt von Sieg und Niederlage. Und mit dem Vertrauen als Club: Man lässt sich nicht auf die Äste, nicht nur der Trainer, auch der Sportchef bis ganz oben in die Teppichettage. Scheuen sich die Herren etwa vor Verantwortung? Vermutlich um die Kritik bei nicht gelingen nicht noch zu gross aufflammen zu lassen, oder etwa seinen Job nicht in Gefahr zu bringen? Das Wort Playoffs schürt nur zu hohe Erwartungen, also stapelt man lieber tief, bei Arno funktioniert es ja und geht am Ende schliesslich auf. Doch wie wirkt das auf eine Mannschaft, welche als Underdog darauf angewiesen ist, Vertrauen zu erhalten? Was geht da in den Gedanken eines Spielers ab? Hans Fust müsste wieder mal in Langnau ein Referat halten, wie man grosse Ziele definiert, daran glaubt, dafür kämpft und sie am Ende auch erreicht. Wäre er ein guter Taktiker, hätte er immer noch einen Job als Headcoach im Eishockey.
LEIDENSCHAFT: kann man nur dort entfachen, wo auch das Herz ist!!!!!! Und auf leidenschaftliche Kämpfer und Trainer ist ein Club wie Langnau angewiesen, um ein Wunder Playoffs zu schaffen. Diese Leidenschaft und daraus die resultierende Energie ist zu wenig vorhanden, nicht nur wegen den Abgängen von DiDo und Lindemann, sondern durchs Band weg. Ambri hat uns heute Abend eine Lektion erteilt und ist nicht durch Zufall vor den Tigers: Oft wird Lombardi belächelt und schon als Abstiegskandidat Nr. 1 gehandelt. Doch fahren unsere Tigers so unleidenschaftlich weiter, wird Ambri garantiert vor uns die Saison beenden.
Alle Jahre wieder, wir drehen uns im Kreis in Langnau, das scheisst sicher nicht nur die Fans, sondern alle Tigers an! Diese Mannschaft ist nicht so schlecht wie sie dasteht, dennoch passt einiges, ja viel zu viel nicht zusammen. Die Ursachen kenne ich nicht, bin aber überzeugt, dass jeder unserer Spieler mehr Potential hat, als er momentan zeigt! Doch mit Angst vor dem Verlieren und vor Fehlern, dafür ohne Vertrauen und Leidenschaft wird Langnau niemals auf einen grünen Zweig kommen! Im Denken fängt es an, und zwar auf allen Ebenen der SCL TIGERS. Dazu sehe ich Not im Bereich Selbstvertrauen und mentale Stärke, dies nicht nur in der Mannschaft. Es braucht Ermutigung und Erneuerung diesbezüglich, das steht nicht erst seit dieser Krise fest.
Bevor jetzt noch weitere Lizenzen verpufft werden und die Mannschaft mit weiteren Ergänzungsspielern verstärkt wird, fragt mal bei Simon Schenk nach, der weiss wie das geht. Und sollte es in diesem Stil weitergehen, ist der nächste Trainerwechsel vermutlich nicht mehr weit…. Die Gretchen-Frage ist dann, wo stehen unsere Tigers am 17.September 2018? Was lernt und ändert man, dass es künftig besser kommt?
Mänfu